Satzungsgemäß wechselt der Vorsitz der Forstbetriebsgemeinschaft Donau-Heuberg alle fünf Jahre. Jetzt stand der Wechsel vom GVV Donau-Heuberg zum GVV Heuberg an. FBG Vorsitzender Bürgermeister Konstantin Braun, Kolbingen, erinnerte daran, dass die Forstbetriebsgemeinschaft vor genau 20 Jahren gegründet worden ist. Sie habe sich als gute Kooperation und partnerschaftlicher Zusammenarbeit der Gemeinden im Forstbereich im ländlichen Raum bewährt. Gleichzeitig stelle die Vermarktungsgemeinschaft eine Bindeklammer zwischen Heuberg und Tal dar und sei eine gute Plattform für den Gedankenaustausch. Die Forstbetriebsgemeinschaft nehme eine wichtige Funktion für die Gemeinden mit der Holzvermarktung wahr. Es sei gelungen, das Forstamt am Standort Wehingen zu stabilisieren und zu erhalten. Dies sei ein wesentliches Ziel bei der Gründung der Forstbetriebsgemeinschaft gewesen. Konstantin Braun zeigte auf, mit welchen Themen man sich in den vergangenen 5 Jahren beschäftigt hat. Der steigenden Nachfrage nach Brennholz kommen die Gemeinden nach. Als gutes und gerechtes Vermarktungsinstrument gehen immer mehr Gemeinden auf die Versteigerung des Brennholzes über. Beim Holzverkauf habe man eine gute Kundenstruktur. Die lokalen Kunden seien eine wichtige Vermarktungsbasis, wobei über die Hälfte des Holzes auch regional und überregional verkauft werde. In den Forsteinrichtungswerken sei eine nachhaltige und wirtschaftliche Betriebsführung als Betriebsziel in allen Gemeinden formuliert worden, wobei die Gemeinden den Wald als Erholungs- und Naturraum sehen und fördern. Konstantin Braun stellte fest: „Wir geben in unseren Wäldern dem Naturschutz breiten Raum. Nur durch eine wirtschaftliche Betriebsführung und mit der Erzielung von Gewinnen sei es möglich, die Bewirtschaftungsbeschränkungen des Naturschutzes zu finanzieren. Dafür brauchen wir keine Steuermittel.“ Auch mit einer gewinnorientierten Betriebsführung haben die Gemeinden ökologisch stabile Waldsysteme. Mit Besichtigungen von Sägewerken und zuletzt bei der Forstlichen Versuchsanstalt habe man sich mit neuen Entwicklungen im Forstbereich beschäftigt. Der Beitritt zur Forstkammer sei ein deutliches Zeichen, dass die Gemeinde ihre Rechte als Waldeigentümer erhalten wollen.
Geschäftsführer Leo Sprich gab einen umfassenden Bericht über die Geschäftstätigkeit im vergangenen Jahr. Er zeigte auf, dass trotz Eurokrise ein guter Holzabsatz in Deutschland zu erzielen war. Ein Wermutstropfen sei, dass Märkte in Südeuropa weg brechen. Beim Nadelholz habe man stabile Nachfrage nach allen Sortimenten. Auch für 2013 zeichne sich eine gute Entwicklung ab. Bei der Vermarktung von Laubholz bewege man sich in einem schwierigen Marktumfeld. Ganz erfreulich sei es, dass nach Brennholz eine gute Nachfrage sei. Der durchschnittliche Preis pro Festmeter betrage 55 Euro im Freihandverkauf, bei der Versteigerung liege der durchschnittliche Preis bei 58 Euro pro Festmeter. Die Forstbetriebsgemeinschaft Donau-Heuberg hat im letzten Jahr 44.000 Festmeter Holz verkauft. Der Stammholzanteil liegt bei rund 22.000 Festmeter, der Brennholzanteil bei rund 8.000 Festmeter. Forstamtsmitarbeiter Schick zeigte sehr detailliert die Abrechnung der Holzverkäufe auf. Der Holzverkauf brachte Einnahmen von 3,046 Mio Euro.
Der Geschäftsführer der Forstkammer Baden-Württemberg , Herr Jerg Hilt informierte über aktuelle forstpolitische Themen. Der NABU hat ein Antrag bei Forst BW gestellt, alle umweltrelevanten Daten der Gemeindewälder zu erhalten. Jerg Hilt zeigte auf, welche rechtlichen Fragen noch ungeklärt sind. Einstimmig wurde von den Bürgermeistern der Mitgliedsgemeinden anerkannt, dass es eine gesetzliche Auskunftsverpflichtung gibt. Nachdem jedoch offen ist, in welchem Umfang die Auskunftsverpflichtung besteht, wurde dem Antrag auf Herausgabe umweltbezogener Informationen unter Vorbehalt zugestimmt. Eine endgültige Stellungnahme erfolgt, wenn es eine landesweite Vereinbarung gibt und die Gespräche zwischen den beteiligten Behörden, dem NABU und der Forstkammer abgeschlossen sind. Geschäftsführer Hilt ging auch auf ein laufendes Kartellverfahren ein.
Der Vorstand der Forstbetriebsgemeinschaft setzt sich in den kommenden fünf Jahren wie folgt zusammen:
Vorsitzender: Bürgermeister Albin Ragg
Stellv.Vorsitzende: Bürgermeister Konstantin Braun , Bürgermeister Alfred Pradel
Geschäftsführer: Oberforstrat Leo Sprich
Kassenverwalter: Dieter Schick
Beiräte: Bürgermeister Bernd Haller, Bürgermeister Thomas Leibinger, Bürgermeister Helmut Götz, Bürgermeister Stefan Waizenegger, Bürgermeister Jörg Kaltenbach
Bürgermeister Hans Peter Fritz schlug der Versammlung die Entlastung der Vorstandschaft vor. Er sprach von einer guten Entwicklung der Forstbetriebsgemeinschaft seit deren Bestehen, Geschäftsbeziehungen konnten ausgeweitet werden. Er wies insbesondere darauf hin, dass der Wald eine Kulturlandschaft bleibe.

Forstamtsleiter Leo Sprich wies darauf hin, dass die forstlichen Gutachten gravierende Verbissbelastungen bei der Tanne zeigen. In 50 % aller Jagden sei eine Empfehlung zur Abschusserhöhung gegeben worden. Die Zertifizierungsbestimmungen würden voraussetzen, dass ab 2013 für die Aufarbeitung von Brennholz ein Motorsägenlehrgang nachzuweisen sei. Hier wolle man praxisnahe Lösungen anbieten.

Von links: Geschäftsführer Leo Sprich, Bürgermeister Konstantin Braun, Bürgermeister Albin Ragg, Geschäftsführer der Forstkammer Jerg Hilt

Von links: Geschäftsführer Leo Sprich, Bürgermeister Konstantin Braun, Bürgermeister Albin Ragg, Geschäftsführer der Forstkammer Jerg Hilt

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